Das Auge von Mark Weiss
Kunst und Seefahrt
Mark Weiss, Gründer der Weiss Gallery in London, stöbert Bilder von Meistern des 16. und 17. Jh. auf, die Sammler auf der ganzen Welt und die berühmtesten Museen begeistern. Wenn es ihm der Terminplan erlaubt, entspannt er auf der Artemisia, seiner eleganten PRESTIGE 680.
Die Weiss Gallery befindet sich im Herzen des Londoner Stadtviertels Saint-James, einer Gegend mit einer ganz speziellen Atmosphäre. Der Gründer Mark Weiss lädt uns ein, seine Welt kennenzulernen, die von zwei großen Leidenschaften geprägt ist: Kunst und Seefahrt.
Seit wann begeistern Sie sich für alte Porträts?
Meine Laufbahn begann in der Galerie meiner Eltern, die auf den Verkauf von viktorianischen Porträts spezialisiert war. Schon bald war ich von den Porträts des 16. und 17. Jh. fasziniert. Es lag daher nahe, einige Kunstwerke dieses Genres zu erwerben. 1977 gelang mir dann eine ganz besondere Entdeckung: ein Bild, das sich als eines der allerersten Porträts der Königin Christina von Schweden herausstellte. Wir haben es an das Nationalmuseum für schöne Künste in Stockholm verkauft. Seitdem erlosch diese Leidenschaft nie mehr wieder.
Sind Sie auch schon seit Ihrer Jugend begeisterter Seefahrer?
Ganz im Gegenteil! Erst 2012 entschloss ich mich spontan und ohne irgendwelche Erfahrungen zum Kauf einer Merry Fisher 925, um an der englischen Küste entlang zu fahren. Meine Frau und ich waren so dermaßen begeistert, dass wir uns entschlossen, im folgenden Jahr eine PRESTIGE 550 für das Mittelmeer zu kaufen. Und 2015 waren wir einer der ersten Käufer der 680.
Die Leidenschaft ist also noch ganz frisch!
Auf welchen Verkauf eines Bildes sind Sie besonders stolz?
Meine größte Transaktion war ein majestätisches Porträt des Pomponne de Bellièvre, Lord of Grignon, aus der Hand von van Dyck. Es wurde 1997 vom Seattle Art Museum für knapp 2 Mio. Dollar erworben. Meine kurioseste Entdeckung datiert aber von 1989: Es handelt sich um ein bezauberndes Porträt einer anonymen jungen Dame, signiert von Robert Peake. Ich betrieb Recherchen, um das Geheimnis zu lüften: Die ephemere Schönheit auf dem Bild ist niemand Geringeres als Elisabeth Stuart, besser bekannt unter dem Namen „Winter Queen“ oder Winterkönigin, weil ihre Regentschaft über Böhmen nur ein Jahr dauerte. Dieses Bild gehört mittlerweile zu den Sammlungen des National Maritime Museum in London.
Pompone II de Bellièvre, chevalier-seigneur
de Grignon. Anthony Van Dyck, 1640-41
Elisabeth Stuart, princesse royale, future
Électrice du Palatinat et Reine de Bohême.
Robert Peake -1603
Was bedeutet für Sie angesichts Ihrer Tätigkeit und ganz persönlich Luxus?
Für mich bedeutet Luxus die Erfahrung von Vergnügen und Schönheit. Diese Erfahrung mache ich, wenn ich vor bestimmten Bildern einer ganz besonderen Klasse stehe, aber auch auf dem Meer. Eine Mischung aus Ästhetik, Perfektion und Eleganz macht sich hier bemerkbar. Als wir uns für die PRESTIGE 680 entschieden, genossen wir das Privileg, einen Prozess von Änderungen und Verbesserungen während der gesamten Herstellung unserer Yacht begleiten zu dürfen. Auch das ist Teil des Traums: Unsere PRESTIGE ist einzigartig und in unseren Augen etwas besonders Wertvolles!
Welche Reise werden Sie nie vergessen?
Das war unsere Jungfernreise von Port Camargue zum neuen Liegehafen der Artemisia: ein unvergesslicher Törn von 600 Meilen in 5 Tagen mit 24 Knoten Durchschnittsgeschwindigkeit!